Autor Thema: Hufgelenksentzündung  (Gelesen 133593 mal)

Andrea

  • Gast
Hufgelenksentzündung
« am: 15 August 03 00:32 »
Hallo,
wer hat Erfahung mit Hufgelenksentzündung.
Mein Pferd leidet seit 4 Monaten an dieser Krankheit und im Moment habe ich das Gefühl, das es nicht ein bisschen besser wird.
Er wurde vom Tierarzt schon 2 mal gespritzt,
bekommt Zusatzfutter z.B. Lamin u.a.
mache Arnika Umschläge, habe nun die Acetatmischung gekauft, füttere Kräuter zur Stärkung des Stoffwechsels und und und.
Hinzu kommt, daß mein Pferd in einem Laufstall steht, da er aber keine Großen Hüpfer machen darf, haben wir ihm eine Box gebaut, aus der er seine 2 Freunde Tag für Tag neidisch zuschaut, bei diesem Anblick zerbricht solangsam mein Herz. Würde mich sehr freuen, wenn sich jemand mit dieser Krankeit auskennt und mir weiterhelfen kann wie ich in dieser Zeit meinen Pferd zur Seite stehen kann.
Danke im vorraus Drea

stefan perzl

  • Gast
Re: Hufgelenksentzündung
« Antwort #1 am: 5 September 03 10:41 »
Hallo Andrea,
hast du mal Teufelskralle probiert.
Wird schon länger bei Athritis/Athrose auch
in der Humanmedizin eingesetzt.
Du kannst es als Homöopatisches Medikament
in der Apotheke bekommen:
"Harpagophytum procumbens D6".
4-5 Wochen täglich 4 Tabletten, wenn es anschlägt, müßte nach dieser Zeit eine Verbesserung sichtbar sein.
Bei "Masterhorse" gibt es auch einige  Futterzusätze: Masterhorse-Teufelskralle,
Masterhorse-Arthrolint, Masterhorse-Atrosine.
Viel Glück und schönen Gruß,
Stefan

Martina

  • Gast
Re: Hufgelenksentzündung
« Antwort #2 am: 16 September 03 20:01 »
Liebe Andrea,

meinte Stute hatte auch eine Hufgelenksentzündung, diese zog sich über ca. 1 Jahr hin. Sie wurde auch mehrfach ins Gelenk gespritzt und auch unter Vollnarkose ins Gelenk geschaut. Allerdings stellt sich zum Schluß heraus, daß sie sich durch die Entlastung des schmerzenden Beines den 7 Halswirbel und die Schulter verspannt hat, sie wurde Akkupunktiert und eingerenkt, sie geht seit 1 Jahr jetzt wieder 100 % klar, sogar Turniersport. Ich würde es mal mit einem Rundeisen probien, oder einem Steg, meine Stute hat jetzt immer noch eine Platte und ein Polster unterm Eisen, wird sie wohl auch immer behalten müssen. Sie bekommt auch Teufelskralle und Gelantine.


Viel Glück.
Martina

Sylvia

  • Gast
Re: Hufgelenksentzündung
« Antwort #3 am: 18 September 03 12:01 »
Hallo Andrea,

hatte mit meiner Stute auch Probleme mit Hufgelenksentzündung und zwar seit November 2002.
Anfangs wurde sie mit Hyalurosnsäure/Cortison behandelt, was zwar eine Besserung brachte, aber immer nur kurzzeitig.
Insgesamt hatte sie drei Rückfälle, obwohl das Bein nicht belastet wurde.

Nach dem letzten Rückfall empfahl mir mein Tierarzt eine neuartige Therapie (so. Orthokin-Therapie), die derzeit - soweit ich weiß - nur in der Pferdeklinik in Müggenhausen durchgeführt wird.
Habe mein Pferd dann dorthin gebracht.
Nach der durchgeführten Behandlungsserie ist sie jetzt seit etwa einem Monat (ohne Entzündungshemmer, ohne Cortison) lahmfrei und wird ganz langsam (immer noch im Schritt) langsam antrainiert; ich habe von der Klinik ein konkretes Trainigsprogramm bekommen.
Auch bekommt sie einen Futterzusatz, den ich auch in der Klinik bekommen habe (Cortaflex vet.edition).
Sobald dieser aufgebracht ist, soll sie aber weiterhin "gelenkschützende" (laienhaft ausgedrückt) Futterzusätze als Dauerfütterung erhalten.
Auch die gesamte Fütterung wurde überprüft und ergänzt, da Fütterungsmängel nicht unerheblichen Einfluss auf die Gelenkfunktionen haben. Ich habe mich dabei von der Fa. St.Hippolyt beraten lassen.


Gruß

Sylvia

Jenny

  • Gast
Re: Hufgelenksentzündung
« Antwort #4 am: 3 Oktober 03 16:19 »
Hallo,

habe auch ein Pferd im Stall mit Hufgelenkentzündung. Mein Wallach wurde auch mit Hyaluronsäure und Entzündungshemmer gespritzt. Die letzte Spritze ist erst eine Woche her und ich hoffe, daß diese hilft. Allerdings machen mir eure Erfahrungen nich unbedingt Hoffnung. Ich füttere ihm jetzt auch ein Futter von St. Hyppolyt (Movikur), daß enthält diese Glykosaminoglykane, die die Regeneration der Synovia unterstützen sollen. Außerdem bekommt er noch Arnika C30. Würde mich interessieren was die Orthokin-Therapie genau ist. Da das mit den Gelenkspritzen ja offensichtlich nicht das Wahre ist. Mussten eure Pferde fest stehen? Ich soll täglich Schritt führen.

Was mir noch Kopfzerbrechen bereit ist, daß ich nicht weiß woher die Entzündung kommt, und ich folglich die Ursache auch nicht abstellen kann.

Wäre dankbar für jeden Tip!

Gruß Jenny
Hoffe euren Pferden geht's gut

Sylvia

  • Gast
Re: Hufgelenksentzündung
« Antwort #5 am: 5 Oktober 03 10:59 »
Hallo Jenny,

bei der Orthokin-Therapie wird dem Pferd Blut mit einer speziell beschichteten Spritze entnommen. Das Blut wird dann ca. 1 Tag lang in einem speziellen Verfahren aufbereitet und hierbei das sog. Orthokin entnommen. Dieses Orthokin soll - laienhaft ausgedrückt - die Anlagerung der entzündungsverursachenden Stoffe (Interleukin) am Gelenk bzw. Gelenkinnenhaut verhindern.
Die Injektion des Orthokins erfolgt auch in das Gelenk und zwar 3 x im Abstand von 10 - 14 Tagen.
Bei meiner Stute wurde vor der 3. Injektion Gelenksflüssigkeit entnommen und zur Untersuchung eingeschickt.
Dabei zeigte sich, dass die Entzündung (sie hatte eine sehr starke Gelenkkapselentzündung) so gut wie abgeklungen war.

Nach den Injektionen musste sie jeweils 2 Tage fest stehen; danach durfte sie auf ein abgetrenntes Stück auf der Weide (max. 4 x 4 Meter), so war sie wenigstens einigermaßen zufrieden.
Nach der dritten Spritze wurde sie nach den Stehtagen zunächst geführt (anfangs 10 min, wöchentlich dann 10 min mehr).
Nach 30 min Führen begann dann das Schrittreiten; anfangs 30 min, dann wöchentlich 5 min mehr). Wenn 50 min erreicht sind, kommt wöchentlich minutenweise Trab dazu, bis 15 min Trab erreicht sind. Dann soll sie bis Ende des Jahres täglich 45 min Schritt und 15 min Trab gehen. Keine engen Wendungen, keine Seitengänge, keine starken Tempi-Wechsel.
Unkontrollierter Weidegang ist bis nächstes Frühjahr tabu. Dann soll ihr Bewegungsraum auf der Weide langsam erweitert werden.
Diese Vorgaben habe ich von der Klinik erhalten.

Zu den Ursachen kann ich nur sagen, dass es meistens ein Verdrehen o.ä. ist

Jenny

  • Gast
Re: Hufgelenksentzündung
« Antwort #6 am: 5 Oktober 03 17:06 »
Hallo Sylvia,

Vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung! Ich werde meinen TA darauf ansprechen. Vor allen Dingen ist auch die Bewegungstherapie sehr interessant, denn meistens sind die Tierärzte in dieser Richtung leider sehr informationsarm. Die sagen dann, man solle langsam wieder anfangen und das war's. Und ich glaube, daß dies oft der Grund für die vielen Rückfälle in solchen Sachen sind.
Ein anderes Problem, was sich so langsam aber sicher sich auch einstellt, ist der Bewegungsdrang. Es wird immer schwieriger ihn ruhig im Schritt zu halten, obwohl er eigentlich ein sehr ruhiges Pferd ist. Hast du das Problem auch, oder fügt sich deine Stute in ihr bewegungsarmes Dasein.

Nochmals vielen Dank!
Gruß Jenny

Sylvia

  • Gast
Re: Hufgelenksentzündung
« Antwort #7 am: 6 Oktober 03 09:16 »
Hallo Jenny,

der Bewegungsdrang war schon ein Problem, besonders beim Führen, zumal sie seit Mitte April durchgehend nicht mehr gearbeitet hat und aufgrund der wiederkehrenden Entzündung auch kaum bewegt werden durfte.
Es hat glaube ich viel geholfen, dass sie stundenweise - wenn auch auf ein nur boxengroßes - Stück Weide zu ihren Kumpels durfte.
Beim Führen ging es dann aber zum Schluss doch nur noch mit Steiggebiss und leichtem Beruhigungsmittel.
Beim Schrittreiten ist sie eigentlich recht friedlich, da sie grundsätzlich sehr nervenstark ist.
Aber manchmal sucht sie auch einen Grund, um einfach loszuspringen.
Wenn ich merke, dass sie besonders kribbelig ist, gebe ich ihr etwas Beruhigungsmittel.
Der Tierarzt in der Klinik hat mir gesagt, dass das auf jeden Fall besser ist, als wenn sie auch nur kurz unkontrollierte Bewegungen (Wegspringen, Bocken, Steigen) macht und sich hierbei wieder das Gelenk verdreht oder zu stark belastet, bevor es ganz ausgeheilt ist.

Das mit dem Bewegungsprogramm von der Klinik hat mir sehr geholfen; die haben mir da auch die Zusammenhänge sehr genau erklärt.
Deine Vermutung ist wohl richtig, dass durch zu frühe Wiederbelastung sehr oft die Rückfälle provoziert werden.
Beim letzten Rückfall meiner Stute konnte ich mir erst gar nicht erklären, warum die Entzündung wider kam, da isch sie nach Abklingen der Entzündung nicht geritten habe, sondern "nur" auf die Weide gestellt hatte.
Aber gerade hierdurch wurde wohl das Gelenk überlastet. Zum einen durch die unkontrollierte Bewegung (Traben, auch mal ein Galopp mit Abstoppen), zum anderen war das Gelenk wohl noch nicht ausreichend trainiert und wurde einfach durch das stundenlange Hin- und Hergehen (auch im Schritt) auf der Weide überlastet.
Daher hat man mir in der Pferdeklinik die strikte Einhaltung des Trainingsprogramms als wesentlichen Bestandteil des Heilungsprozesses empfohlen.


Viele Grüße


Sylvia

Jenny

  • Gast
Re: Hufgelenksentzündung
« Antwort #8 am: 8 Oktober 03 13:26 »
Hallo Sylvia,

ich hoffe im Moment noch, daß mir ein Beruhigungsmittel erspart bleibt. Da mein Wallach aus unerfindlichen Gründen immer leicht erhöhte Leberwerte hat, möchte ich Medikamente so weit es geht natürlich vermeiden.
Aber ich hab mich noch ein bißchen informiert und versuch's jetzt mal begleitend noch mit Physiotherapie. Ich hab mir Rat bei einem zweiten TA geholt und der meinte, daß etwas alternatives in der Richtung Physio und Osteopathie für eine Reha sehr hilfreich sein kann. Die Physiotherapeuten haben da auch so bestimmte Entspannungsübungen, die so ein bißchen "die Luft raus lassen" und Muskelverspannungen lösen.
Ich hab ihn während und nach der Tuniersaison schon öfter mal massieren lassen. Das scheint ihm echt gut zu tun.

Werde Dir berichten wie's weiter geht.
Liebe Grüße
Jenny

Ela

  • Gast
Re: Hufgelenksentzündung
« Antwort #9 am: 8 Oktober 03 16:10 »
Hallo!

Ist ja alles sehr interessant, was ich hier so zu lesen bekomme! Meine Stute hat auch eine Hufgelenksentzündung. Vor einer Woche wurde ihr Cortison direkt in das Gelenk gespritzt. Der TA dort hat mir gesagt, dass sie 3 Tage komplette Boxenruhe haben muss und danach im Schritt geführt werden soll, angefangen mit 10 Min. und innerhalb von 10 Tagen auf 30 Min. steigern. Ich bin in der glücklichen Lage, dass meine Stute eine Paddockbox hat und sich dementsprechend selbst etwas bewegen kann, deshalb habe ich mit dem Bewegungsdrang noch keine Probleme. Nach diesen 14 Tagen soll dann nochmal eine Beugeprobe durchgeführt werden und mein TA meinte eigentlich, dass sie dann lahmfrei sein müsste. Bei Euren Beiträgen schwindet so langsam meine Hoffnung. Ich werde auf jeden Fall das "Training" entsprechend der hier ausgesprochenen Empfehlung durchführen. So viel Zeit muss sein!
Ich wünsche all' Euren Hottis Gute Besserung! Und berichtet mal, wie es bei Euch so weitergegangen ist. Interessiert mich doch sehr!

Viele Grüße
Ela

Daike

  • Gast
Re: Hufgelenksentzündung
« Antwort #10 am: 27 Dezember 03 17:54 »
Hi !!
Meine Stute hat auch seit kurzem eine Hufgelenksentzündung.Mein TA versucht jetzt erstmal das Gelenk zu spritzen. Ob das etwas bringt weiß ich nicht. Was ich bis jetzt so gelesen habe bringt mich nicht in gute Stimmung ,denn mein Vater hat schon gedroht mein Pferd wegzugeben ,denn wir können uns diese ganzen Behandlungen nicht mehr leisten. Mein Pferd muss ständig zum TA. Vielleicht kann mir ja mal jemand Ratschläge geben.


Viele liebe Grüße Daike

juliane

  • Gast
Re: Hufgelenksentzündung
« Antwort #11 am: 5 Januar 04 13:23 »
Traumel, Zeel, Teufelskralle helfen bestimmt, aber am Wichtigsten ist Bewegung unter 100%iger Kontrolle.Ein unkontrollierter sprung reicht um dein pferd weider lahm zu bekommen.
anfangs(die ersten 2 wochen) sollte dein Pferd nicht mehr als 15 min am tag schritt gehen. dann steigern.

maria

  • Gast
Re: Hufgelenksentzündung
« Antwort #12 am: 26 März 04 19:27 »
hallo
hufgelenksentzündungen kommen von unphysiologischen hufzuständen, dh. falschen stellungen der hufe und somit fehlbelastungen. ich würde euch allen einmal empfehlen jemanden zu rate zu ziehen der huforthopädie nach biernat macht. schaut doch einmal in die mitgliederliste der dhg.
http://www.huforthopaedie.org/

Julia

  • Gast
Re: Hufgelenksentzündung
« Antwort #13 am: 30 März 04 20:56 »
Hallo,
ich bin wohl das jüngste Opfer mit Hufgelenksentzündung. Mein Kleiner ist seit Januar immer regelmäßig lahm gegangen und mein Doc konnte nie etwas feststellen. Er war wohl zu versteift auf sein Röntgenbild, wo eine rönchologische Veränderung zu sehen war, na ja, kurzerhand habe ich mir dann in Müggenhausen bei Dr. Nolting einen Termin geben lassen und bin dahin gefahren. Und ich kann Sylvia nur zustimmen. Eine 1a Betreuung und ein super Doc. Ich habe meinen Kleinen jetzt seit Sonntag wieder zuhause und wollte mich jetzt mal so im Netz erkundigen, was ich ihm noch an Heilpädagogischen Mitteln geben kann, um die Heilung zu verschnellern, aber nach euren Einträgen hier werde ich mir wohl sehr viel Zeit mit meiner Heilkur lassen. Ich hoffe euren Hottis geht es wieder besser.
Drück euch (und mir natürlich auch) die Daumen.
Julia
« Letzte Änderung: 10 Januar 17 10:51 von tof »

Natalie

  • Gast
Re: Hufgelenksentzündung
« Antwort #14 am: 31 März 04 17:46 »
Hallo,

da sind wir wohl beide die jüngsten. Ich habe gestern die Diagnose bekommen und bin im Moment eigentlich mehr froh, daß es nicht die Hufrolle war. Bei meinem Pferd ist sie durch eine Fehlstellung (Bockhuf) entstanden. Die Tierärztin hat mir zu einem Halbmondeisen geraten und nur von EINER Spritze ins Gelenk gesprochen.
Da bin ich ja schon verblüfft wenn ich hier lese wie lange bei anderen gespritzt wurde. Ein Wundermittel wird sie wohl nicht haben.

Auf die Frage wie es denn bewegungs-/reittechnisch im Moment aussieht bekam ich die Antwort "ein bischen". Hm, nach euren Äußerungen werde ich wohl besser weniger als ein bischen machen, weil damit war schon Schritt/trab gemeint (auf meine Nachfrage hin).

Ich wünschte nur es wäre schon etwas wärmer, dann wäre auch das Problem mit dem Temperament gelöst :-)