Ich persönlich finde es vom Sattel auch einfacher, zumindest in den meisten Fällen.
Das, was du beschreibst, nennt sich Schenkelweichen. Da gibt es eigentlich gar nicht soviel beizubringen, denn wenn du ein dressurmäßig gerittenes Pferd hast, dann kann es das eigentlich automatisch.
Wissen mußt du dazu, daß das Pferd sich vom Schenkeldruck wegbewegt, ihm also ausweicht. Drückst du also beispielsweise deinen linken Schenkel am Gurt (also dort, wo er normalerweise liegt) ans Pferd, dann wird es nach rechts ausweichen. Da sich das Pferd beim Schenkelweichen aber gegen die Bewegungsrichtung stellen soll, unterstützt du das Ganze, in dem du deinen (in diesem Fall rechten) äußeren Schenkel verwahrend etwa eine Handbreit zurücklegst. Dieser Schenkel liegt leicht am Pferd, er wird nicht weggestreckt. Dein Gewicht verlagerst du ein wenig nach links, aber knicke nicht in der Hüfte ein! Dieser Fehler wird leider sehr oft und gerne gemacht - es sieht aber nicht nur unschön aus, sondern bewirkt auch eine genau gegenteilige Gewichtsverlagerung. Schließlich unterstützen auch die Zügel noch die Stellung entgegen der Bewegungsrichtung, aber vergiß nie, daß die Zügel nur etwa 10% der gesamten Hilfengebung ausmachen!
Achte darauf, daß sich die Beine beim Schenkelweichen kreuzen und ganz besonders auch darauf, daß du dein Pferd noch genügend vorwärtsreitest. In einem normalen 20x40 m-Viereck reitet man Schenkelweichen etwa so, daß man nachdem man die Ecke verlassen hat anfängt und am Mittelpunkt der langen Seite etwa 5m vom Hufschlag entfernt ist. Das nennt man dann "Viereck verkleinern" bzw. "Viereck vergrößern".
Üben kannst du Schenkelweichen auch an der Bande, in dem du dein Pferd nach außen stellst und die Hinterhand auf den zweiten Hufschlag bringst mit der oben beschriebenen Hilfengebung. Die Linie der Wirbelsäule deines Pferdes soll dabei maximal in einem 45-Grad-Winkel zur Bande abgestellt sein. Dann treibst du auch hier wieder dein Pferd vorwärst-seitwärts, so daß es mit Vor- und Hinterhand jeweils parallel zur Bande fußt.
Gruß Tommy