Autor Thema: Wie kann ich meinen Pferd seitengänge beibringen?????  (Gelesen 34844 mal)

Maggy

  • Gast
Hallo Deganius!

Ich möchte gerne meinen Pferd seitengänge beibringen! Aber ich habe keine Ahnung, wie ich es anstellen soll! Ich möchte ihr nicht weh tun! Aber ich habe gehört, das es sehr gut für die Dehnung ist!

Ich würde mich auf deine Antwort freuen!!!

Liebe Grüße!
Maggy!!!

Tomm

  • Global Moderator
  • Profi
  • *****
  • Beiträge: 109
    • http://www.weigelt-computer.de
Re: Wie kann ich meinen Pferd seitengänge beibringen?????
« Antwort #1 am: 11 Juni 04 03:19 »
Hi Maggy,

welche Art von Seitwärtsgängen meinst du denn zum Beispiel? Es gibt ja Travers, Renvers, einfaches Schenkelweichen und so weiter. Kann denn dein Pferd schon etwas davon? Man kann es nämlich auf sehr unterschiedliche Weise erreichen, wobei der bedeutendste Unterschied eigentlich ist, ob das Pferd dabei in oder gegen die Bewegungsrichtung gestellt ist.

Gruß Tommy
Gruß Tommy

"Es gibt so viele Leute mit Pferden in Deutschland und ich wünsche mir, daß es noch mehr Pferdeleute werden!"

(Hans-Heinrich Isenbart bei seiner Verabschiedung am 19.07.2004 in der Aachener Soers)

Maggy

  • Gast
Re: Wie kann ich meinen Pferd seitengänge beibringen?????
« Antwort #2 am: 11 Juni 04 13:26 »
Hallo Tomm!

Meine Freundin hat ihren Pferd die Seitengänge von boden aus gelernt, und jetzt macht sie es auch vom Sattel, aber ich habe es bei meiner nur so weit geschaft, das sie zwar zur seite geht, wenn ich am Boden bin, aber nicht, wenn ich im Sattel sitze!
Was sollt ich da machen?
Die Hilfen sine: Rechter füß Druck, linker fuß weg! Gewicht nach links, und nach links stellen, dann sollte sie eigendlich nach rechts ausweichen!

Gruß Maggy!!!

Tomm

  • Global Moderator
  • Profi
  • *****
  • Beiträge: 109
    • http://www.weigelt-computer.de
Re: Wie kann ich meinen Pferd seitengänge beibringen?????
« Antwort #3 am: 15 Juni 04 23:41 »
Ich persönlich finde es vom Sattel auch einfacher, zumindest in den meisten Fällen.
Das, was du beschreibst, nennt sich Schenkelweichen. Da gibt es eigentlich gar nicht soviel beizubringen, denn wenn du ein dressurmäßig gerittenes Pferd hast, dann kann es das eigentlich automatisch.
Wissen mußt du dazu, daß das Pferd sich vom Schenkeldruck wegbewegt, ihm also ausweicht. Drückst du also beispielsweise deinen linken Schenkel am Gurt (also dort, wo er normalerweise liegt) ans Pferd, dann wird es nach rechts ausweichen. Da sich das Pferd beim Schenkelweichen aber gegen die Bewegungsrichtung stellen soll, unterstützt du das Ganze, in dem du deinen (in diesem Fall rechten) äußeren Schenkel verwahrend etwa eine Handbreit zurücklegst. Dieser Schenkel liegt leicht am Pferd, er wird nicht weggestreckt. Dein Gewicht verlagerst du ein wenig nach links, aber knicke nicht in der Hüfte ein! Dieser Fehler wird leider sehr oft und gerne gemacht - es sieht aber nicht nur unschön aus, sondern bewirkt auch eine genau gegenteilige Gewichtsverlagerung. Schließlich unterstützen auch die Zügel noch die Stellung entgegen der Bewegungsrichtung, aber vergiß nie, daß die Zügel nur etwa 10% der gesamten Hilfengebung ausmachen!
Achte darauf, daß sich die Beine beim Schenkelweichen kreuzen und ganz besonders auch darauf, daß du dein Pferd noch genügend vorwärtsreitest. In einem normalen 20x40 m-Viereck reitet man Schenkelweichen etwa so, daß man nachdem man die Ecke verlassen hat anfängt und am Mittelpunkt der langen Seite etwa 5m vom Hufschlag entfernt ist. Das nennt man dann "Viereck verkleinern" bzw. "Viereck vergrößern".
Üben kannst du Schenkelweichen auch an der Bande, in dem du dein Pferd nach außen stellst und die Hinterhand auf den zweiten Hufschlag bringst mit der oben beschriebenen Hilfengebung. Die Linie der Wirbelsäule deines Pferdes soll dabei maximal in einem 45-Grad-Winkel zur Bande abgestellt sein. Dann treibst du auch hier wieder dein Pferd vorwärst-seitwärts, so daß es mit Vor- und Hinterhand jeweils parallel zur Bande fußt.

Gruß Tommy
Gruß Tommy

"Es gibt so viele Leute mit Pferden in Deutschland und ich wünsche mir, daß es noch mehr Pferdeleute werden!"

(Hans-Heinrich Isenbart bei seiner Verabschiedung am 19.07.2004 in der Aachener Soers)

Maggy

  • Gast
Re: Wie kann ich meinen Pferd seitengänge beibringen?????
« Antwort #4 am: 16 Juni 04 16:55 »
Hallo Tomm!
Ich habe leider keinen Platz wo cih das machen kann, und muss immer ins gelände raus! Und ich reite mein Pferd Western! Ich möchte aber, das er auch mehr kann, als mich nur auf seinen Rücken herumzutrgagen!

Liebe Grüße!

Maggy

Tomm

  • Global Moderator
  • Profi
  • *****
  • Beiträge: 109
    • http://www.weigelt-computer.de
Re: Wie kann ich meinen Pferd seitengänge beibringen?????
« Antwort #5 am: 16 Juni 04 23:51 »
Ob man das auf dem Platz oder im Gelände übt, ist eigentlich ziemlich egal. Die Vergleiche habe ich nur angeführt, weil manche Reiter die Seitwärtsgänge übertreiben.
Zum Thema Westernreiten muß ich allerdings passen, habe in meinem Leben erst einmal in einem Westernsattel gesessen (und fand es ziemlich unbequem ;-) ) und von der Hilfengebung habe ich dort gar keine Ahnung.

Gruß Tommy
Gruß Tommy

"Es gibt so viele Leute mit Pferden in Deutschland und ich wünsche mir, daß es noch mehr Pferdeleute werden!"

(Hans-Heinrich Isenbart bei seiner Verabschiedung am 19.07.2004 in der Aachener Soers)

Maggy

  • Gast
Re: Wie kann ich meinen Pferd seitengänge beibringen?????
« Antwort #6 am: 17 Juni 04 20:08 »
Ich bin von Englisch auf Western umgestiegen, und meinem Pferd und mir passt es viel besser! Ich finde, das das nicht so streg ist! In der Reitschule, wo ich das reiten gelernt habe, haben sie auf alles geachtet, wenn man nur einmal mit der Hufte eingeknickt ist, dann wurde gleich ein Holzstab in den Rücken gesteckt! Das war zimlich krass! Da konnte man sich gar nicht entspannen! Und jetzt mache ich genau das gegenteil, ich reite immer lessiger! Und es ist auch gut so! Ich brauche die Zügel nicht einmal mehr aufnehmen! Und er reagiert viel besser auf die schenkelhilfen! Meine Reitlererin wollte unbedingt, das ich Springreiten sollte! Und Tuniere mitgehen! Aber das ist alles, was ich nicht möchte! Ich liebe die Pferde, und will sie nicht dazu zwingen, über hurden zu Springen, die Größer sind als sie selbst!

Liebe Grüße!
Maggy

Tomm

  • Global Moderator
  • Profi
  • *****
  • Beiträge: 109
    • http://www.weigelt-computer.de
Re: Wie kann ich meinen Pferd seitengänge beibringen?????
« Antwort #7 am: 17 Juni 04 22:51 »
Das muß auch jeder selber wissen, wie er reiten möchte. Allerdings: Wenn du korrekt englisch reitest, benötigst du auch keine Zügel ;)

Vor einigen Jahren hat unser Verein mal einen Wettkampf gegen die EWU veranstaltet. Vorher dachte ich auch, daß Westernreiter nicht springen, aber um ehrlich zu sein - wir "englischen" haben nur sehr knapp gewonnen. In vielen Geschicklichkeitsdisziplinen haben wir sogar verloren - allerdings habe ich solche Sachen mittlerweile fest in meinen Trainingsplan integriert.

Der größte Unterschied ist glaube ich auch wirklich die Art der Hilfengebung. Während beim Westernreiten Hilfen nur dann gegeben werden, wenn etwas geändert wird (Gangart oder Richtung usw.), werden die Hilfen beim englischen Reiten ja kontinuierlich gegeben. Ich glaube, darin unterscheidet sich das eigentlich am meisten, oder? Leger reiten soll man ja auch dann, wenn man englisch reitet. Allerdings find ich es schade, daß du eine so offensichtlich unsensible und dadurch vielleicht inkompetente Reitlehrerin gehabt hast. Ist leider nicht das erste Mal, daß ich so etwas als Grund höre, daß englische Reiten aufzugeben :-(

Gruß Tommy
Gruß Tommy

"Es gibt so viele Leute mit Pferden in Deutschland und ich wünsche mir, daß es noch mehr Pferdeleute werden!"

(Hans-Heinrich Isenbart bei seiner Verabschiedung am 19.07.2004 in der Aachener Soers)

Maggy

  • Gast
Re: Wie kann ich meinen Pferd seitengänge beibringen?????
« Antwort #8 am: 19 Juni 04 14:57 »
Hallo Tommi!

Ich weiß nicht, immer wenn ich auf einem Dressurpferd reite, fühle ich mich so wie früher, aber ich möchte auch nicht auf das reiten verzichten! Ich springe sogar mit ihm! Im Westersattel! Und mein pferd kann sich so bewegen, wie es gerade lust hat! Beim Auseritt zum Beispiel! Dürfen sich viele Dressurpferde nicht den Weg aussuchen, der für sie am sichersten ist! Wenn ich einen Berg hinauf gehe, dann kann mein Pferd in der Mitte oder am rand gehen, wo er meint, das er am besten trittsicher ist!

Liebe Grüße!

Maggy

Tomm

  • Global Moderator
  • Profi
  • *****
  • Beiträge: 109
    • http://www.weigelt-computer.de
Englisch vs. Western
« Antwort #9 am: 20 Juni 04 08:35 »
Ja, aber wieso sollte jemand, der sein Pferd englisch reitet, denn nicht das Pferd den Weg wählen lassen können? Das ist doch lediglich eine Einstellungssache des Reiters. Zugegeben hat es eine Weile gedauert, bis mein Pferd verstanden hat, daß er zu bestimmten Zeiten tun kann, was er möchte, aber als er es dann verstanden hatte, fand er es wirklich gut (und findet es heute noch). Natürlich kann er nicht immer das tun, was ihm gefällt, an Straßen zum Beispiel lege ich schon Wert darauf, daß er nicht seinen eigenen Kopf bekommt, und auch im Gelände fordere ich zeitweise - einfach aus Gehorsamsgründen - daß er ganz genau das tut, was ich möchte. Das klappt sehr gut, ich denke also nicht, daß hierzu wirklich die Reitweise ausschlaggebend sein muß.

Gruß Tommy
Gruß Tommy

"Es gibt so viele Leute mit Pferden in Deutschland und ich wünsche mir, daß es noch mehr Pferdeleute werden!"

(Hans-Heinrich Isenbart bei seiner Verabschiedung am 19.07.2004 in der Aachener Soers)

Maggy

  • Gast
Re: Englisch vs. Western
« Antwort #10 am: 20 Juni 04 13:58 »
Hallo Tommi!

Mein Pferd macht auch was ich möchte, aber ich lasse ihn auch den Weg wählen, bei dem er sich am leichtersten tut mit dem gehen!
An den sraßen z.B. geht er nie drüber, ohne zufor links und rechts zu sehen, das habe ich ihn jetzt gelernt, denn wenn ich runter fallen würde (das was ich hoffendlich nicht werde) er nicht wie wild über die Straße galoppiert! Mein Pferd und ich wir sind ein eingespieltes Team! Und er weiß auch immer, was ich meine, wie ich drauf bin! Wenn ich zum Beispiel schlecht drauf bin, legt er seinen Kopf auf meine schulter und sagt zu mir: Hay kleine was ist den los? Wenn du sorgen hast, dann kannst du doch immer zu mir gehen! Das hört sich jetzt fileicht blöd an, aber er erdet mit mir!

Ich glaube, das ich einfach zu schlecht eingestellt bin beim Englischreiten, aber das muss ja im grude jeder selbst wissen, wie er reitet!

Liebe Grüße!

Maggy