Autor Thema: anklebbare Hufschuhe  (Gelesen 7987 mal)

Irina

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anklebbare Hufschuhe
« am: 20 Mai 04 18:52 »
Hallo, hat einer von Euch Erfahrung mit anklebbaren Hufschuhen ? Haben es die ganze letzte Zeit mit Schnallen Schuhen von Dallmer probiert, aber die halten nicht, sondern fliegen ständig weg beim Reiten. Wie lange halten diese Klebeteile und wie geht es dem Huf damit ?

Tomm

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Re: anklebbare Hufschuhe
« Antwort #1 am: 21 Mai 04 05:28 »
Hallo Irina,

da stellt sich eigentlich die Frage, wozu die Hufschuhe sein sollen. Normal genagelte Eisen sind eigentlich besser, weil es einen gravierenden Nachteil bei geklebten Eisen oder auch Hufschuhen gibt: Wenn dein Pferd sich aus irgendwelchen Gründen die geklebten Eisen abreißt, dann ist meist eine längere Pause angesagt, in der der Huf des Pferdes so nachwachsen kann, daß wieder irgendeine Form von Eisen oder Hufschuhen angebracht werden kann. Der Klebstoff hält nämlich dermaßen gut, daß der Huf beim Abreißen des Eisens ziemlich beschädigt werden kann. Ist auch der Grund, weswegen die Hufschmiede nur äußerst ungern kleben. Außerdem ist die Angelegenheit auch nicht gerade sehr billig. Also wenn es nicht unbedingt sein muß, dann rate ich vom Kleben ab.

Gruß Tommy
Gruß Tommy

"Es gibt so viele Leute mit Pferden in Deutschland und ich wünsche mir, daß es noch mehr Pferdeleute werden!"

(Hans-Heinrich Isenbart bei seiner Verabschiedung am 19.07.2004 in der Aachener Soers)

Irina

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Re: anklebbare Hufschuhe
« Antwort #2 am: 21 Mai 04 20:42 »
ist mir schon klar das es besser ist eisen drauf zu machen, das problem an der ganzen sache ist nur dass das bei unserem welsh araber leider nicht mehr möglich ist. er ist total verstört und lässt den tierarzt bzw hufschmied selbst nach betäubungen nicht mehr an sich heran. wir haben schon alles mögliche ausprobiert aber hat einfach zuviel angst.er braucht dringend eisen weil er die hufrehe hat und da wir es jetzt auch schon mit hufschuhen zum anschnallen probiert haben, die aber wie gesagt immer wegfliegen, wollte ich mich jetzt mal wegen dieser anklebbaren erkundigen.

britt

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Re: anklebbare Hufschuhe
« Antwort #3 am: 25 Mai 04 14:22 »
Hallo Irina,
mit anklebbarem Hufschutz kenn ich mich nicht aus. Hab aber selbst ein Pferd, das den Hufschmied nicht mag (schlechte Erfahrungen). Um dem Theater zu entgehen, wollte ich auch Hufschuhe (barfuss war nicht möglich), konnte aber keine in unserer Größe finden und musste mich deshalb mit dem Problem auseinandersetzen.
Inzwischen können wir drei Beine ohne Theater fix und fertig bekommen, allerdings noch mit einem Beruhigungsmittel (Vetranquil), nur bei einem brauche ich trotzdem immer noch den TA. Ich glaube aber, wenn ich es kräftemäßig schaffen könnte einmal gegenzuhalten, wäre auch das gegessen.
Das Ganze ist in erster Linie ein Vertrauensproblem. Je mehr Vertrauen dein Pferd zu dir hat, je besser wird es. Viel Bodenarbeit hilft ungemein. Hufegeben üben, üben, üben - aufnehmen, halten, draufklopfen. Da das ein langer Prozess ist, hab ich zum Schmiedetermin den TA kommen lassen. Es gibt verschiedene Mittel zum sedieren. Einige beruhigen aber sie können trotzdem noch schlagen, wir nehmen eins mit dem sie nicht mehr schlagen können. Weiß leider nicht wie es heißt, könnte ich aber erfragen. Alles in allem war/ist dies für uns der beste Weg, hört sich vielleicht für Besitzer "braver" Pferde zwar immer noch schaurig an, ist für uns aber vom Himmelfahrtskommando (trotz Vetranquil) zum Spaziergang mit Hindernissen geworden (blöder Vergleich?) und soll auch kein Dauerzustand bleiben - wenn möglich - aber so können wir z. Zt. damit leben und weiter daran arbeiten. Da dein Pferd ungefähr die Hälfte von meinem sein müsste, dürfte es sich für dich etwas einfacher gestalten (wobei ich schon weiß, dass die "Kleinen" auch die Sau rauslassen können). Ich meine damit, dass du vielleicht nach genügender Übungszeit, das Schema schneller durchbrechen könntest. Wir versuchen jedenfalls mit immer weniger Chemie auszukommen. So wenig wir möglich, aber so viel wie nötig um Mensch und Tier vor Schaden zu bewahren.
Vielleicht sprichst du mit deinem TA, dass er mal ein anderes Mittel probiert. Wenn die Schmiedetermine dann ohne Riesentheater ablaufen, merkt das Pferd mit der Zeit auch, dass ihm nichts passiert.
Tut mir leid für den Roman, aber vielleicht hilft dir das eine oder andere.
Ich wünsch dir viel Erfolg und Geduld.
LG
Britt