Autor Thema: hufrehe  (Gelesen 39415 mal)

julia

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hufrehe
« am: 7 März 04 15:26 »
mein Pflegeislandpony hat schon wieder einen Hufrehe anfall gehabt. Ich habe dem Hufschmied gefragt ob er nicht Spezialhufeisen anbringen könnte doch er sagte es sei das gesündeste wenn es weiter " barfuß" geht. Was kann ich außer das ich die hufe kühle noch tun? Bitte helft mir!!!!

[%sig%]

Tomm

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Re: hufrehe
« Antwort #1 am: 23 März 04 11:18 »
Hallo,

in den meisten Fällen ist es wirklich das Gesündeste, wenn die Pferde weiter barfuß gehen. Soweit sie das können jedenfalls.
Ansonsten rate ich dir: Bewege Dein Pony viel! Grade nach einem Reheschub ist das zwar ziemlich ätzend, aber wirklich ausreichend bewegte Pferde haben selten Rehe. Ansonsten ist es sinnvoll, auch auf die Ernährung gut zu achten. Frisches, eiweißhaltiges, saftiges Gras, wie es grad jetzt im Frühjahr sprießt ist alles andere als gut für ein reheanfälliges Pferd. Also nur in Maßen (nicht Massen) Gras fressen lassen. Am Besten Heu oder Stroh! Auch Hafer halte ich bei Rehe für problematisch.
Nochmal zur ausreichenden Bewegung: Hier meine ich wirklich Bewegung! Nicht Weidegang oder ähnliches. Longiere dein Pony (solange du es noch nicht reiten kannst)! Laß es traben, auf jeden Fall aber einen ordentlichen Schritt gehen! Am Besten täglich. Natürlich nur, wenn Dein Pony durch die Rehe noch keine Hufbeinsenkung hat.
Gruß Tommy

"Es gibt so viele Leute mit Pferden in Deutschland und ich wünsche mir, daß es noch mehr Pferdeleute werden!"

(Hans-Heinrich Isenbart bei seiner Verabschiedung am 19.07.2004 in der Aachener Soers)

tof

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Re: hufrehe
« Antwort #2 am: 23 März 04 15:09 »
danke für diesen tollen Beitrag!

[%sig%]
Schönen Gruß von

tof

julia

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Re: hufrehe
« Antwort #3 am: 24 März 04 11:30 »
ich habe schon mal geschreiben doch anscheinend ist es nicht gegangen. Also ich kann mein pony schon reiten auch tue ich das täglich. Es steht auf einer abgemehten wiese und bekommt keinen reinen hafer, nur pellets und aufgeweichte rübenschnitzel( natrlich weiß ich das auch bei den pellests hafer inthalten ist. kannst du mir noch andere tipps geben??? ich hoffe auch deine baldige antwort.

Tomm

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Re: hufrehe
« Antwort #4 am: 24 März 04 15:49 »
Hi,

also ich kann mich irren, aber sind Rübenschnitzel nicht auch ziemlich eiweißhaltig? Dann fände ich sie recht bedenklich bei einem reheanfälligem Pferd. Pellets sind ok, wenn es die "normalen" sind, ohne besondere Zusätze. Der Haferanteil bei den Pellets ist relativ gering, so daß er kein Problem darstellt.
Man muß einfach wissen, daß sowohl Hafer als auch Pellets Leistungsfutter sind. Sie führen dem Pferd die Energie zu, die es braucht. Sättigen tut aber in erster Linie das Rauhfutter, Heu oder auch Stroh z.B.
Pferde sind Dauerfresser, deshalb sollte Rauhfutter in ausreichenden Mengen gefüttert werden. Damit bekommst Du Dein Pferd satt. Leistungsfutter zusätzlich dazu ist ok, aber berücksichtige bei dessen Menge immer, wieviel dein Pferd tun muß täglich. Und bei Rehe gilt bei mir immer der Satz "weniger ist manchmal mehr" - jedenfalls was das Leistungsfutter betrifft.

Gruß Tommy
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Julia

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Re: hufrehe
« Antwort #5 am: 25 März 04 09:23 »
sie bekommt auch nicht sehr oft Rübenschnitzel(einmal pro Woche) Sie steht immer auf der Koppel mit Unterstand und hat auch ständig Heu zur Verfügung. Ich habe ihr "damals" als sie den Hufreheanschlag hatte Ginko Biloba D6 gegeben das hat ihr sehr geholfen, auch jetzt im Frühling bekommt sie es wieder(wegen dem gras) Im Winter ist sie sehr gut gegangen wegen dem Schnee, er hat ihre Hufe gekühlt und so. Ich denke trotzdem immer was ich noch tun könnte. Biite schreib bald wieder.

tof

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Re: hufrehe
« Antwort #6 am: 25 März 04 11:23 »
Tomm hat geschrieben:

> also ich kann mich irren, aber sind Rübenschnitzel nicht auch
> ziemlich eiweißhaltig? Dann fände ich sie recht bedenklich bei
> einem reheanfälligem Pferd.

Rübenschnitzel enthalten vergleichsweise wenig verdauliches Rohprotein (50-65 Gramm pro kg) im Vergleich zu Hafer (85 Gramm pro kg). Dabei muß man aber bedenken, dass Rübenschnitzel ja gut eingeweicht werden sollen, sodass bei gleichem verfütterten Gewicht und Volumen der Gehalt an Eiweiß noch weiter sinkt.

Rübenschnitzel scheinen daher schon ein sehr gutes Mittel zu sein, das Pferd "satt zu kriegen", ohne viel Eiweiß zu füttern.

[%sig%]
Schönen Gruß von

tof

julia2

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Re: hufrehe
« Antwort #7 am: 25 März 04 11:29 »
danke für deine antwort kann ich ihr also ohne schlechtes gewissen rübenschnitzel geben?

tof

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Re: hufrehe
« Antwort #8 am: 25 März 04 12:05 »
julia2 hat geschrieben:

> danke für deine antwort kann ich ihr also ohne schlechtes
> gewissen rübenschnitzel geben?

hmmm. Ohne schlechtes Gewissen? Auch Rübenschnitzel enthalten Eiweiß. Nur eben nicht soviel wie Hafer oder frisches Weidegras. Außerdem sollte man bei Rehe auch Kohlehydrate meiden, die sind in Rübenschnitzel ja auch enthalten.

Es kommt also auf die Menge an. Ich würde zwischen 200 und 300 Gramm Rübenschnitzel am Tag empfehlen (mit 1 Teelöffel Salz, dann schmecken sie besser. Wenn Du willst, kannst Du noch ein paar Äpfel drunterreiben, das schmeckt deinem Pferd dann besonders gut). Einweichen mit mindestens 1 Liter Wasser mindestens 12 Stunden.

[%sig%]
Schönen Gruß von

tof

julia

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Re: hufrehe
« Antwort #9 am: 26 März 04 12:43 »
ich  füttere ihr auc fast keine und sie sind auch lange genug eingeweicht aber irgenwas muss es noch geben wie ich ihr helfen kann

maria

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Re: hufrehe
« Antwort #10 am: 26 März 04 19:11 »
hallo julia
ich würde dir dringend einen huforthopäden suchen und zwar einen der huforthopädie nach jochen biernat macht.

tof

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Re: hufrehe
« Antwort #11 am: 26 März 04 19:55 »
julia hat geschrieben:

> ich  füttere ihr auc fast keine und sie sind auch lange genug
> eingeweicht aber irgenwas muss es noch geben wie ich ihr helfen
> kann

vielleicht möchtest Du ein Buch dazu lesen:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3275014439/qid=1080326887/sr=2-1/ref=sr_aps_prod_1_1/028-0746929-3056529

Ansonsten sollte selbstverständlich der Tierarzt befragt werden, er arbeitet mit Antihistamin und Steroiden und kann auch die Schmerzen des Tieres mit einem Anästhetikum (das kein Ephedrin enthält) betäuben und die Durchblutung der Hufe durch die dadurch entstehende Entkrampfung fördern.

Ich habe hier noch den Tip, das Pferd bei einem Reheschub in feuchtwarmen Lehm mit Epsomer Bittersalz (Magnesiumsulfat, das Du in einer Drogerie erhältst) gemischt zu stellen.

Aber wie Tomm schon schrieb, solltest Du jetzt in der Fütterung möglichst "weglassen" und dafür dem Pferd hauptsächlich Raufutter (Heu und Stroh) zur Verfügung stellen.

[%sig%]

Beitrag bearbeitet (26.03.04 20:17)
Schönen Gruß von

tof

Tomm

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Re: hufrehe
« Antwort #12 am: 27 März 04 02:36 »
Hallo Maria,

was kann man sich denn genauer unter dieser speziellen Huforthopädie vorstellen?

Gruß Tommy
Gruß Tommy

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julia

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Re: hufrehe
« Antwort #13 am: 27 März 04 12:45 »
könntest du mir das genauer beschreiben.bitte!!

julia

  • Gast
Re: hufrehe
« Antwort #14 am: 29 März 04 09:17 »
ok aber ganz weglassen werde ich es nicht natürlich bekommt sie hauptsächlich heu aber ein bisschen kraftfutter braucht auch sie.fast alle tipps die ihr(du und tommy) mir gegeben habt habe ich bereits angewendet(schon bevor ihr mir das geschreiben habt) natürlich lange genung das nicht nur ein paar wochen.das einzige was ein bisschen geholfen hat ist ginko biloba d6. weißt du nich noch irgendetwas anderes?